Die Lehre von Chakren ist - wie fast alles im Yoga - ein aus Indien stammendes Philosophie- und Meditationssystem, welches sich mit den bloßem Auge nicht sichtbaren Energiezentren beschäftigt.

Chakren sind unsere feinstofflichen Energiewirbel im und außerhalb des Körpers. Wie gesagt, für uns nicht sichtbar, da sie organisch nicht vorhanden sind.
In vielen fernöstlichen Praktiken, wie Yoga, Meditation, Reiki, TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) und Ayurveda haben Chakren seit Jahrtausenden ihren festen Platz.
Den Ursprung dieses energetischen Grundkonzeptes, findet man in den Vedischen Schriften und den Upanishaden, den philosophischen Schriften des Hinduismus. Tibetern sagt man nach, dass sie das tiefste Wissen über die Chakren haben, in Europa ging zunächst das Chakrenwissen mit der Christianisierung verloren; Johann Wolfgang von Goethe und der Antroposophie-Begründer Rudolf Steiner belebten die Lehre im vergangenen Jahrhundert neu.
Das Chakra (Rad, Diskus, Kreis) wird als die Verbindungsstelle zwischen Körper und Astralleib (Energieleib, unsichtbare Hülle) des Menschen bezeichnet.
Es gibt 7 Hauptenergiezentren (Chakren) die entlang der Wirbelsäule bzw. in der senkrechten Körperachse liegen. Die Verbindungsstellen sind trichterförmig und ragen mehrere Zentimeter über die Körperoberfläche.
Die Energiezentren unseres Körper funktionieren wie Pumpen. Sie haben die Aufgabe, Energie von Außen aufzunehmen und diese unserem Energiesystem zuzuführen. Sie sind entlang der Wirbelsäule miteinander verbunden, wobei jedes Chakra sich einen bestimmten Körperbereich zuordnen lässt.
Je nach Deinem Entwicklungs- und Bewusstseinszustand sind sie unterschiedlich ausgebildet. Von ihrer Beschaffenheit hängt ab, wie viel Energie in den Körper gelangt.
Im optimalen Zustand drehen sich die Energiewirbel schnell in der richtigen Richtung, leuchten stark und sind in den ihnen zugeordneten Farben klar. Von einem „erleuchteten Menschen“ spricht man im Hinduismus/Buddhismus, wenn alle sieben Chakren vollständig geöffnet sind und die Lebensenergie (Prana) ungehindert fließt.
Jedes der sieben Chakren steht auch für einen bestimmten Lebensbereich: in jedem Alter erlernen wir neue Methoden, wie wir mit dem, was wir aktuell als unsere Umwelt wahrnehmen, harmonisch leben. Sind wir in unseren Lernschritten erfolgreich, werden unsere Chakren angeregt und nehmen so die Umgebungsenergie auf.
Die Entwicklung der einzelnen Chakren beginnt bereits im Mutterleib. Das erste Lebensjahr ist wichtig für das Wurzelchakra, welches zuständig ist für das Urvertrauen. Die ersten sieben Lebensjahre sind für die Chakrenausbildung sowieso die Wichtigsten. Hier entwickeln sich die Chakren und können bei Unterdrückung von Bedürfnissen oder anderen Missständen dazu führen, dass die Chakren unzureichend entwickelt sind.
Aber auch in den darauffolgenden Jahren können Ereignisse oder eine ungünstige Lebens-weise dazu führen, dass in eigentlich gut ausgebildeten Chakren Blockaden entstehen. Dies kann sich durch unangenehme Gefühle, wie Neid, Mißgunst, Angst, Depression usw. äußern
Mit dem Wissen um die Beschaffenheit Deiner Chakren und den entsprechenden Yogaübungen lösen wir diese Blockaden, lassen sie los.
Denn durch das Bewusstwerden, wo in in Deinem Körper, welches Chakra unzureichend entwickelt ist oder in welchem Chakra eine Blockade besteht, kannst Du Lernschritte wiederholen, bis das jeweilige Lernziel und ein frei fließender Energiewirbel erreicht ist.
Hast Du die Blockade erkannt, ist die Auflösung ganz leicht! ...Indem Du Dich in sie einfühlst und wertfrei alle damit einhergehenden Gefühle akzeptierst und annimmst, kommst Du ins Loslassen. Die Yogaphilosophie besagt, dass wir Störungen nie machtlos ausgeliefert sind.
Das Ziel im Yoga ist es, Körper, Geist und Seele auf energetische Weise in eine Ganzheit zu führen und alles Schwere und Behindernde loszulassen. Durch verschiedene Körperhaltungen, Atemführung und Meditation beeinflusst Du den Energiezustand des angesprochenen Chakras und dies zeigt zeitnah oder langfristig, konkret oder allgemein seine Wirkung.
Jedes Chakra schwingt in seiner Grundfarbe und steht mit bestimmten Organen und Körperbereichen in Verbindung. Die sieben Hauptchakren entsprechen den sieben Hauptdrüsen des endokrinen Systems (Hormonsystem) und steuern Aspekte Deines Verhaltens und Deiner Entwicklung.
Die unteren Chakren schwingen langsamer und sind den Grundbedürfnissen und Emotionen im menschlichen Körper zugeordnet. Die oberen Chakren entsprechen den geistigen und spirituellen Fähigkeiten des Menschen.
Hier ein kannst Du Dir die Bedeutung der einzelnen Chakren einmal genauer anschauen:

WURZEL-CHAKRA
Sanskrit: Muladhara – Bedeutung: Mula = Wurzel, adhara = Stütze Lage: am unteren Ende der Wirbelsäule, Steißbein Farbe: Feuerrot Element: Erde Drüsen: Nebennieren Sinn: Geruch Wort: ich habe
Eigenschaften: Das 1. Chakra steht für Lebenskraft, Verbundenheit mit der Erde und zu sich selbst (Selbstvertrauen). Dein Verhältnis zu materiellen Dingen ist hier verortet.
Körperlicher Bezug: Knochen, Wirbelsäule, Zähne und Nägel aber auch Blut, Beckenboden und Darm
Störungen: Existenzängste, Misstrauen, Antriebslosigkeit und Materialismus. Körperliche Störungen zeigen sich in Darm- und Knochenerkrankungen, Gewichtsproblemen, Krampfadern sowie Blutdruckschwankungen.
Bei Aktivierung: Starke Lebensenergie, Selbstvertrauen, Erdverbundenheit (Standfestigkeit), Durchsetzungsvermögen, gute Verdauung
Wie Du das Wurzel-Chakra stärken kannst:
Alltag: Viel Bewegung an der frischen Luft, Barfußgehen, rhythmische Musik mit Trommeln, rote Kleidung und rote Blumen
Yoga: Alles, was auf Füße, Knie, Beine, Becken und Kreuz-Steißbein-Bereich wirkt. Standhaltungen und Vorwärtsbeugen. (zum Beispiel: Berghaltung - Tadasana, Vorwärtsbeuge - Paschimothasana) Ernährung: Eiweiß erdet. Fühlt man sich schwach und orientierungslos, kann eine Fleischmahlzeit helfen. Vegetarier greifen zu Tofu, Bohnen, Nüssen und Milchprodukten. Achtung: zu viel Fleisch kann träge machen.
Düfte: Ingwer, Nelke, Rosmarin, Zypresse, Zeder

SAKRAL-CHAKRA
Sanskrit: Svadhisthana – Bedeutung: Süße Lage: etwa eine Handbreit unter dem Bauchnabel Farbe: Orange Element: Wasser Drüsen: Eierstöcke, Hoden Sinn: Geschmack Wort: ich fühle
Eigenschaften: Im 2. Chakra geht es um Kreativität, Beziehungen, Fortpflanzung, tiefe Freude, Lust und Genuss – einfach Loslassen und mit dem Leben fließen.
Körperlicher Bezug: Alle Körpersäfte werden von hier aus beeinflusst: Blut, Lymphe, Schweiß, Verdauungssäfte, Sperma und Urin, sowie die Tränen. Hormonelle Steuerung von Eierstöcken, Keimdrüsen und Hoden.
Störungen: Frigidität und Impotenz, aber auch Sexsüchte können Zeichen eines beeinträchtigten Sakralchakras sein. Körperlich zeigt sich die Störung als Fettsucht (alles behalten wollen) oder Magersucht (nichts nehmen wollen). Auf emotionaler Ebene sind Einsamkeit, Neid, Eifersucht und Trauer Symptome.
Bei Aktivierung: Menschen mit aktivem 2. Chakra können sich auf andere Menschen und Meinungen einlassen, haben ein vitales Sexualleben, sind begeisterungsfähig, kreativ und lebensbejahend.
Wie Du das Sakral-Chakra stärken kannst:
Alltag: Zeit am und im Wasser verbringen: viel baden, schwimmen, reichlich trinken und am Meer spazieren gehen. Kreative Tätigkeiten wie Malen und orangefarbene Einrichtungsgegenstände wirken unterstützend.
Yoga: Alle Asanas, die auf den Beckenraum und die untere Wirbelsäule wirken. (zum Beispiel: die Taube – Eka Pada Kapotasna)
Ernährung: Flüssigkeiten in Form von Wasser, Kräutertees und Säften unterstützen den Reinigungsprozess. Empfohlen sind 40 ml Wasser pro Körpergewicht.
Düfte: Bitterorange und Orange, Ylang-Ylang, Sandelholz, Myrrhe, Pfeffer, Vanille

SOLARPLEXUS-CHAKRA
Sanskrit: Manipura – Bedeutung: strahlender Juwel Lage: Bauchnabel bis Solarplexus (Sonnengeflecht), etwa auf Höhe des Magens Farbe: Gelb – goldgelb Element: Feuer Drüsen: Bauchspeicheldrüse, Nebennieren Sinn: Sehen Wort: ich kann
Eigenschaften: Sitz Deiner Persönlichkeit. Von hier werden die bewussten Ziele und Veränderungen durch Gefühle und Bedürfnisse hervorgerufen. Das 3. Chakra wird als Energiereserve des Körpers angesehen und vom Feuer des Sonnengeflechts genährt.
Körperlicher Bezug: Es nährt Bauch(-organe), Leber, Magen, Galle und vegetatives Nervensystem.
Störungen: Eine Blockade äußert sich einerseits in Minderwertigkeitsgefühlen und Kraftlosigkeit, anderseits in Aggressivität, Wutausbrüchen und Machtbesessenheit. Körperlich kann es sich in Form von Übergewicht und Diabetes Mellitus äußern.
Bei Aktivierung: Willenskraft, starke Nerven, Entscheidungen aus dem Bauch heraus, ein inneres Glücksgefühl entsteht sowie die Lust an der eigenen Macht (im positiven Sinne).
Wie Du das Solarplexus-Chakra stärken kannst:
Alltag: Neben gelben Blumen helfen tiefe Bauchatmung, gefühlvolle Musik, Kerzenlicht, Kaminfeuer und kurze Sonnenbäder.
Yoga: Drehübungen und Haltungen, die auf die Bauchorgane wirken. (zum Beispiel: der Drehsitz – Ardha Matsyendrasana)
Ernährung: Kohlenhydrate (Kartoffeln, Brot, Reis, Nudeln) dienen als Energienahrung. Besser Vollkornprodukte verwenden, da der Körper diese langsam aufnimmt. Bitte Zucker so gut wie möglich reduzieren bzw. vermeiden, da er wie ein Aufputschmittel wirkt und das 3. Chakra langfristig schädigt. Vermehrtes Verlangen nach Süßem deutet auf ein Ungleichgewicht im Solarplexuschakra hin – die gleichzeitig auch die Ursache sein kann.
Düfte: Zitrone, Grapefruit, Lavendel, Anis, Kamille, Fenchel

HERZ-CHAKRA