Selbstzweifel, Selbsthass und Selbstzerstörung sind heutzutage leider sehr verbreitet. Fast jede Frau kämpft oder kämpfte bereits in ihrem Leben mit starken Selbstzweifeln und der Ablehnung von sich selbst.
Ich selbst hatte im Alter von 14 bis 25 Jahren Bulimie und brauchte noch ein weitere Jahre, um die negativen Gedanken und Verhaltensmuster aufzuarbeiten und loszulassen. Komplett aufgelöst haben sie sich noch nicht, aber ich bin auf dem Weg. ;)
Der Weg hin zu einer liebevollen Beziehung zu sich selbst ist kein leichter und er geht auch nicht von heute auf morgen von statten, aber er ist machbar und unglaublich wichtig für ein harmonisches Leben, in dem wir unser Potential leben können.
Doch wie schafft man es? Wie kommt man wieder raus aus diesen selbstzerstörerischen Gedankenmustern?
Meiner Meinung nach gibt es nicht den einen Weg, sondern es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um sich selbst zu heilen.
Ein ganz wichtiger Weg für meine persönliche Heilung war und ist Yoga. Durch Yoga habe ich gelernt, meinem Körper wieder zu vertrauen und weniger gegen ihn anzukämpfen.
Zu oft kämpfen wir gegen uns, ignorieren die Warnsignale des Körpers und nötigen uns immer weiter zu machen, um es anderen recht zu machen, um geliebt zu werden, um Anerkennung zu erfahren - wir kämpfen gegen uns beim Sport, im Job und in vielen anderen Bereichen und arbeiten damit nicht für, sondern gegen uns.
Im Yoga lernst Du, dass es nicht immer darum geht, bestimmte Ziele zu erreichen, sondern darum, einfach nur im Moment zu sein, zu spüren und zu akzeptieren was ist und dafür ein Gefühl der Dankbarkeit zu entwickeln. Du lernst alte Bilder und Vorstellungen, wie etwas sein sollte, loszulassen und einfach dem Körper zu vertrauen. Denn er weiß, was das Beste für ihn ist.
Besonders im beruflichen Alltag und auch im Sport habe ich immer gegen meinen Körper gearbeitet, war nie zufrieden und habe mich immer weiter gepusht, auch wenn ich nicht mehr konnte. Erst durch meine Yogapraxis habe ich gelernt, wie gut es sich anfühlt, wenn man sich im Einklang mit seinem Körper bewegt, anstatt gegen alle Anzeiche, die einem der Körper sendet, anzukämpfen oder sie zu verdrängen.
Yoga ist anders - hinterher fühlst Du Dich ausgeglichen, ruhig und friedlich.
Bei körperlicher Bewegung und Sport sollte es doch darum gehen, den Körper zu feiern und zu bewundern, für das, was er kann und nicht darum ihn fertig zu machen für das, was er nicht kann. Wir sollten lernen dankbar zu sein, für den Zustand, so wie er jetzt ist. Denn ein gesunder Körper ist das höchste Gut.
Jeden Tag 24/7 arbeitet der Dein Körper nur für Dich und gibt alles dafür, dass es Dir gut geht und Du alles machen kannst, was Du Dir vornimmst. Anstatt ihm dankbar dafür zu sein und führen wir innere Dialoge, die wenig gnädig und wertschätzend für seine wunderbaren Leistungen sind.
Yoga eignet sich hervorragend dafür ein Bewusstsein für eine selbstzerstörerische innere Kommunikation zu schaffen. Denn im Yoga ist jede Bewegung auf deinen Körper abgestimmt, um ihn zu heilen, ihm zu helfen und ihn zu unterstützen. Die Bewegungen sind achtsam ausgewählt, um uns von Innen heraus zu heilen und uns wieder in Einklang zu bringen mit uns selbst. Und das spürst Du. Das Gefühl nach dem Yoga ist ein völlig anderes als nach einem Workout.
Und genau darum geht es unter anderem auf dem Weg der Selbstheilung. Dem Körper zu danken und ihn zu unterstützen mit positiven und liebevollen Gedanken, mit Achtsamkeit und Präsenz.
Vielleicht wird Yoga auch Dein Weg für Dich und Deinen Körper einzustehen und dankbar zu sein. Mach einen ersten Schritt, für Dich und für Deinen Körper, denn er ist es wert.